Augenringe verschwinden, Falten werden geglättet, das Haar bekommt mehr Volumen und Schuppen gehören der Vergangenheit an. Die Kosmetik-Industrie verspricht viel, doch was daran ist Wahrheit und welche Versprechen können nicht eingehalten werden? Im Schnitt geben die Deutschen im Jahr etwa 30 Milliarden Euro für die diversen Körperpflegeprodukte aus. Hierbei handelt es sich in der Tat um 1/5 der Summe, die für Nahrungsmittel ausgegeben wird. Natürlich muss man duschen und baden, das Gesicht reinigen und mehrmals täglich die Hände waschen, aber ist es nötig, dass der Verbraucher sich zwischen hunderten von Haut- oder Anti-Falten-Cremes, Make-Up, Rasierschaum, Haarpflegeprodukten, Anti Tränensäcke Cremes, Wimpernseren und den vielen diversen anderen Schönheitsprodukten entscheiden muss? Die entscheidende Frage hierbei ist doch auch: Macht es uns wirklich gesünder, jünger oder schöner?
Die Werbung verspricht viel – werden diese Versprechen auch eingehalten?
Das Wichtige zu wissen ist hierbei, dass die im Drogeriemarkt und Parfümerien frei verkäuflichen Produkte auf keinen Fall eine Nachhaltigkeit auf unseren Körper ausüben dürfen. Denn wäre dies so, dann würde es sich um Arzneimittel handeln, die der Arzneimittelverordnung unterliegen und dann nur über Apotheken vertrieben werden dürften. Die Werbung verspricht jedoch anderes und die Hersteller werben mit Slogans wie “Tiefe Wirkung auch bis in die unteren Hautschichten”, “sichtbar dichteres Haar” oder auch “Falten werden nachweislich reduziert”. Wie weit darf die Werbung hier gehen, wenn die Wirkung nicht bewiesen werden kann? Denn Fakt ist, dass Wissenschaftler nicht unabhängig erforschen, wie weit die Wirksamkeit geht. Diese arbeiten in der Regel für die Hersteller. Dennoch lassen sich die deutschen Verbraucher nicht irritieren und nutzen die Kosmetikprodukte regelmäßig. Hierzu gehören nicht nur die Frauen, auch die Männer vertrauen auf Feuchtigkeits- und Falten-Cremes in mindestens 15 % aller Verbraucher.
Studien weisen Schadstoffe in Kosmetika nach
Auch wenn die unabhängigen Studien nichts über die Wirksamkeit aussagen, bringen sie doch zu Tage, dass viele Kosmetika mit Schadstoffen belastet sind. So wurde erwiesen, dass sich in Cremes und anderen Pflegeprodukten gesundheitsbedenkliche Inhaltsstoffe befunden haben, ebenso können viele Wirkstoffe die Umwelt gefährden oder im menschlichen Körper Nebenwirkungen auslösen. Dewsegen lautet das Motto: Auch bei Kosmetikprodukten bewusst einkaufen!
Wie wirken die “Anti”-Produkte wirklich?
Anti-Faltencreme, Anti-Cellulite-Creme oder auch Anti-Schuppen-Mittel und Anti-Pickel-Creme sollen uns jünger und schöner machen, aber wie kann dies nur mit einem solchen Produkt funktionieren? Bereits im alten Ägypten wurden verschiedene Kräuter, Wachs, Milch oder Öle gemischt, um hieraus pflegende Produkte zu erhalten. Und auch in der heutigen Zeit haben die Tester/Innen den subjektiven Eindruck, dass die Haut straffer und reiner oder die Haare dichter wurden. Fakt bei allen Pflegeprodukten ist jedoch, dass die Wirkung immer nur direkt nach der Anwendung auftritt. Dies bedeutet aber auch, einmal mit der Anti-Falten-Creme angefangen, darf man damit nicht mehr aufhören, da ansonsten die Haut sofort wieder in ihren alten, normalen Zustand zurückfällt. So kann gesagt werden, dass oberflächlich immer eine Kurzzeitwirkung eintritt, nachhaltig kann den Altersspuren aber nicht entgegen gewirkt werden. Denn für die nachhaltige Wirkung müssten die Wirkstoffe in die unteren Hautschichten eindringen, denn hier entstehen auch die Falten. Hyaluron oder Kollagen bilden jedoch nur einen feuchtigkeitsspendenden Film auf der Haut und lassen die Falten kurzzeitig verschwinden.
Vorsicht vor dem Inhaltsstoff Retinol
Bei dem Inhaltsstoff Retinol sollte man aufpassen, worauf auch das Bundesinstitut für Risikobewertung in einem Bericht hinweist. Denn der menschliche Körper kann über die Nahrung bereits einen großen Teil des täglichen Bedarfs an Retinol aufnehmen und verwerten. So können Übelkeit oder Kopfschmerzen auftreten, wenn über Kosmetikprodukte weiteres Retinol zugeführt wird. Ein länger andauernder Überschuss kann die Haut reizen und sogar zu einem Leberschaden führen. Weiterhin ist nicht belegt, ob Retinol überhaupt in ausreichender Menge von der Haut aufgenommen werden kann. Retinol wird vor allem für die Reduzierung von Falten und die Wirksamkeit gegen Pickel angepriesen.
Infobox: Leider ist es bewiesen, dass wir massenhaft Körperpflegeprodukte nutzen, von denen wir oft nicht wissen, welche Wirkstoffe wirklich beinhaltet sind und ob diese überhaupt das halten können, was die Hersteller mit ihrer Werbung versprechen. Daher sollte man sich vor dem Gebrauch immer die Frage stellen, ob das Mittel überhaupt benötigt wird und ob es wirklich so wirkt, wie wir es wünschen. Denn oft ist auch in der Kosmetik weniger mehr. Und nicht immer kann gesagt werden, viel hilft auch viel.