Welche Inhaltsstoffe gehören in eine Falten- und Anti-Aging-Hautcreme?

Welche Inhaltsstoffe gehören in eine Falten- und Anti-Aging-Hautcreme

Damit eine Faltencreme, wenn auch nur oberflächlich und kurzzeitig wirken kann, muss diese verschiedene Inhaltsstoffe besitzen. Dennoch ist nicht wissenschaftlich belegt, dass die Cremes dann auch effektiv gegen Falten helfen können. Meist ist es so, dass eine regelmäßige tägliche Anwendung erforderlich ist, um die Haut faltenfreier und jünger wirken zu lassen. Die Wirkstoffe legen sich hierbei auf die Haut und überziehen sie mit Feuchtigkeit. Nach einem Tag oder auch nach dem Waschen lässt die Wirkung jedoch spürbar wieder nach und es muss neu gecremt werden. Eine langfristige, glattere Haut ist mit diesen Cremes daher nicht zu erreichen. Die folgenden Inhaltsstoffe können diese kurzzeitige Faltenfreiheit bewirken.

Q10

Q10 gehört zu den Antioxidantien, die gegen die freien Radikalen schützen sollen. Hierbei handelt es sich um Teilchen von Sauerstoff, die sich in einer sehr aktiven, chemischen Form befinden. Diese Sauerstoffteilchen bilden sich ganz natürlich und der menschliche Körper besitzt ein Reparatursystem, mit dem er sich gegen diese freien Radikalen zum Teil wehren kann. Allerdings werden die freien Radikale im Alter, durch zu viel Sonne und Rauchen gefördert. Wird eine Creme mit Q10 zusammengesetzt, dann soll diese den zu vielen freien Radikalen entgegenwirken. Da der Körper Q10 selbst herstellt, diese Produktion im Alter zwar auch abnimmt, aber durch auftragen von Außen auf die Haut diese Produktion nicht erhöht werden kann, schützen Cremes mit Q10 die Haut nur wenig. Eigentlich ist Q10, auch wenn es sich sehr wissenschaftlich anhört, in Hautcremes völlig sinnlos.

Verschiedene Vitamine

Verschiedene Vitamine in den Hautcremes können schützend wirken. Gerade Vitamin C kann die Haut elastischer machen, da diese mit der Zuführung von Vitamin C mehr Proteine herstellt, die auch gleichzeitig durch das Vitamin langsamer abgebaut werden. So kann sich bereits nach drei Monaten die Oberflächenstruktur der Haut bessern, wenn täglich gecremt wird. Hierbei ist es jedoch auch notwendig, dass die Konzentration genügend hoch in der Creme ist. Dabei ist auch Vorsicht geboten, wenn die Creme oft der Luft und dem Licht ausgesetzt ist, kann die Wirkung auf der Haut bereits nach wenigen Stunden nachlassen. Daher schützt eine Creme nicht immer vor oxidativem Stress, nur weil sie Vitamin C enthält.

Oft wird Vitamin A von Hausärzten eingesetzt, da es der Haut helfen kann. Allerdings handelt es sich bei Vitamin A um eine Arznei, die somit nach dem Arzneimittelgesetz verschreibungspflichtig ist. Denn Vitamin A kann mögliche Nebenwirkungen hervorrufen und darf daher in den in der Drogerie oder der Parfümerie erhältlichen Cremes nicht freiverkäuflich sein. Aber auch die von der Kosmetikindustrie verwendete Zwischenform Vitamin A1 kann Hautreizungen hervorrufen. Dennoch kann das Vitamin A1 kleine Fältchen reduzieren, aber das meist nur bei sehr alten Menschen. Bei Jüngeren wirkt es nicht gegen Falten.

Kollagen

Der menschliche Körper bildet das Protein Kollagen im Bindegewebe, Fingernägeln und Haaren selbst. Mit dem Alter jedoch verschwindet die Eigenschaft, dass Kollegen auch die Haut elastisch hält. Allerdings ist auch umstritten, ob es etwas bringt, wenn Kollagen als Bestandteil einer Creme auf die Haut aufgetragen wird. Denn das Protein selbst ist zu groß an Masse, als dass es in die Haut eindringen könnte. Beim Eincremen zieht sich daher die Haut beim Trocknen zusammen und kleine Dellen und Erhebungen verschwinden. Doch der Effekt hält nicht lange und ist nach ein paar Stunden wieder verschwunden. Kollagen wird daher von Dermatologen unter die Haut gespritzt, um diese für längere Zeit aufzupolstern.

Hyaluronsäure

Auch Hyaluronsäure ist als Zuckermolekül ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers. Das Molekül kommt vor allem in Gelenken, der Lederhaut, der Tränenflüssigkeit und in Knorpeln vor. Hier regelt es den Flüssigkeits- und Nährstoffaustausch zwischen einzelnen Zellen. Mit dem Alter lässt die Produktion jedoch nach und es kommt zu verschiedenen Beschwerden, wie zum Beispiel die bekannte Arthrose in den Gelenken. Aufgrund der chemischen Zusammensetzung kann die Hyaluronsäure viel Wasser speichern. Daher wirkt es optisch so, als würde die Haut praller. Aber auch hier wird die Feuchtigkeit wieder nur oberflächlich auf der Haut aufgetragen, so dass für eine langzeitliche Wirkung täglich nachgecremt werden muss.

Polypeptide

Bei den Polypeptiden handelt es sich nicht um einen Wirkstoff sondern um die biochemische Struktur. Diese besteht aus unterschiedlichen, kleinen Eiweißen, die tief in die Haut eindringen können. Daher können sie hier den Zellen die Produktion zum Beispiel von Kollagen anregen. So kann bereits nach wenigen Wochen die Faltendicke und -tiefe sichtbar reduziert werden. Dennoch dürfen von den Polypeptiden nur wenige in Hautcremes verwendet werden, da es sich ansonsten wiederum um ein Arzneimittel handeln würden.

So kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Inhaltsstoffe in Falten- und Anti-Aging-Cremes nicht viel bewirken können. Denn sie bleiben nur oberflächlich auf der Haut und straffen diese hier aufgrund von Feuchtigkeit. Das heißt aber auch, dass die Inhaltsstoffe nicht in die Tiefen dringen und hier etwas in der Hautstruktur verändern. Wäre das der Fall, würde es sich um Arzneimittel handeln, die nicht frei verkäuflich in Drogerien und Parfümerien erhältlich wären. So muss hierzu gesagt werden, dass die Cremes nicht für eine kurzzeitige Anwendung geeignet sind sondern für ein schöneres Hautbild täglich angewendet werden müssen.